„Im Namen des Volkes ??“

Kundgebung zur Unterstützung des Weimarer Richters am 18. April 2023 in Erfurt auf dem Willy-Brand-Platz vor dem Bahnhof

Warum engagieren sich Menschen wie Heike Pührer mit ihrem Team der Bewegung Zwickau, nehmen so viel auf sich und das in Erfurt?

Worum ging es bei dieser Veranstaltung?

Christian Dettmar, ein Familienrichter aus Weimar hat zu Zeiten von Corona ein Urteil erlassen, um Kinder vor dem Tragen von Atemmasken und Schnelltests zu schützen. Gleichzeitig ließ er die Schulen für die Kinder wieder öffnen. Er sah das Wohl der Kinder in Gefahr.

Wie kam er zu dieser Ansicht?

Er holte vorher drei Gutachten ein, die auf 177 Seiten ein klares wissenschaftliches Fazit für seine Entscheidung gaben:

„Der den Schulkindern auferlegte Zwang, Masken zu tragen und Abstände untereinander und zu dritten Personen zu halten, schädigt die Kinder physisch, psychisch, pädagogisch und in ihrer psychosozialen Entwicklung, ohne dass dem mehr als ein allenfalls marginaler Nutzen für die Kinder selbst oder Dritte gegenübersteht. Schulen spielen keine wesentliche Rolle im Pandemie-Geschehen.“ (Amtsgericht Weimar, Beschluss vom 08.04.2021, Az.:9 F 148/21 Seite 176)

Er sah die Verordnungen des Infektionsschutzgesetzes als Eingriff in die Grundrechte der Kinder und damit eine objektive Gefährdung des Kindeswohls. Viele Menschen haben die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen hinterfragt, gezweifelt. Er brachte den Mut auf, sich bewusst vor unsere Kinder zu stellen, sie mit seinem Amt zu schützen. Er zeigte Rückgrat.

Aufrichtigen Menschen ist in dieser Zeit viel Leid zugefügt wurden. Unsere Kinder, die Schwächsten, waren hilflos, verschwanden hinter ihren Masken, wurden zu Objekten degradiert. 

Nun haben wir das Jahr 2023 und alles ist wieder anders. Verantwortliche Politiker bedauern die von ihnen initiierten oder mitgetragenen Vorschriften und geben sie offen als Fehler zu.

Als normal denkender Mensch fragt man sich, worum es überhaupt in der Anklage gegen den Richter geht?

Geht es um die wissenschaftlichen Belege? Nein! Seine Entscheidung ist inhaltlich nicht aufgehoben worden.

Weil er öffentlich wirksam war, er sich öffentlich damit gegen staatliche Maßnahmen stellte?

Ist es das, was man ihm vorwirft und damit all die persönlichen Repressalien gegen ihn begründen möchte?

Michael Ballweg, der Begründer der Bewegung „Querdenken“, der selbst 9 Monate in U-Haft saß, hielt dazu eine kraftvolle und Mut machende Rede auf der Veranstaltung.

Er betonte, dass nur eine Justiz, die unabhängig von politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ist, ein Eckpfeiler unserer Demokratie sein kann. Wenn die Justiz politische Anordnungen nicht hinterfragt, wer sonst könnte dann das Wohl der Kinder und Menschen in diesem Land sicherstellen?

„Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!“

( aus dem Theaterstück von Berthold Brecht „Leben des Galilei“ aus der Ausstellung „Zitate der Schande“, original von Galileo)

Als er kurz auf seine Erfahrungen im Umgang mit ihm und in der Justizvollzugsanstalt einging, war man als Zuhörer fassungslos. Ist das unser Land, unsere Demokratie?

Er sprach davon, wie es für ihn war, nicht angehört zu werden. Zeugen wurden nicht befragt, vorgebrachte Belege nicht geprüft. Michael Ballweg ist ungebrochen, sprach von Plänen für die Zukunft, ruhig und menschlich.

Die Bewegung Zwickau hat mit einem siebenstündigen Programm ein großes Zeichen für den Richter mit Rückgrat gesetzt. Zusammen mit ihren Unterstützern „Bürger für Thüringen“  und „Weimar steht zusammen“, kamen auch Beiträge aus Freiberg, Schmalkalden und Bayern. Eine besondere Anziehungskraft hatte die Ausstellung „Zitate der Schande“ auf die Passanten.

Fassungslose Gesichter, berührte Menschen.

Auf der Bühne wechselten die Redebeiträge im Viertelstundentakt. Mutige, die sich ans Mikro trauten, die etwas zu sagen hatten.

Der engagierte Sänger Björn Banane unterstützte musikalisch mit einem Mix aus Leichtigkeit und drastischen Themen. In seinem neuen Lied „Du bist mein Sohn“ zeigt er berührend, warum er sich, trotz der Nachteile, so einsetzt.

Die Thüringische Landtagsabgeordnete Dr. Ute Bergner informierte über das von ihr ins Leben gerufene „Volksbegehren Thüringen 2023“. (www.volksbegehren-th.eu)

Dabei könnte ein Volksbegehren eine Verfassungsänderung bewirken, die es zukünftig möglich macht, den Thüringer Landtag per Volksentscheid abwählen zu können.

Die Kundgebung ging dann nahtlos in die Versammlung für das Volksbegehren in Thüringen über.

Dem gesamten Orga-Team und allen Unterstützern gebührt ein großes Dankeschön für ihre professionelle Arbeit. Es braucht viele Menschen, die sich aktiv für den Richter der Kinder einsetzen und nicht aufgeben, bis sein Freispruch verkündet wird.

Dieser Freispruch wird ein wichtiges Zeichen in unserem Lande sein und unseren Herzen wird er wieder mehr Frieden bringen.

                                                                                                        Fiege Katrin